Nachdem eine Woche zuvor mein Teamkollege und guter Freund Benjamin Rath verstorben war, stellte sich mir die Frage, ob ich dennoch an den Staatsmeisterschaften am 25.03.2017 in St. Pölten teilnehmen wollte. Und nach reiflicher Überlegung kam ich zu dem Schluss, dass es auch in Benjamins Sinn gewesen wäre, ein Turnier in seinem Zeichen zu bestreiten und, um ihn zu ehren, mein Allerbestes zu geben.

Im Bewerb der allgemeinen Klasse Kata Herren traten 18 Karateka an, das bedeutete aufgrund einer eher ungünstigen Auslosung für mich, dass ich im Gegensatz zu den anderen Mitstreitern in meinem Pool eine zusätzliche und insgesamt 5 Runden zu absolvieren hatte.

In Runde eins und zwei konnte ich über Mair Franz aus Grieskirchen und Gregor Nagl aus Vöcklabruck gewinnen.
Nach diesen ersten beiden Siegen trat ich gegen den Niederösterreicher Michael Kompek an, gegen den ich bei den letzten österreichischen Meisterschaften der U21 im Herbst noch verloren hatte, und gewann den Kampf, womit ich es ins Halbfinale schaffte.
Dort traf ich auf den Vorarlberger Alper Deger und konnte die Kampfrichter auch diesmal von mir überzeugen.

Im Finale hieß es dann gegen meinen Kollegen Patrick Valet zu bestehen. Wir beide hatten uns in Gedenken an unseren Teamkollegen Benjamin zur Teilnahme entschlossen, weshalb es für uns eine außerordentlich emotionale Situation war, uns im Finale der Staatsmeisterschaften gegenüber zu stehen.
Mit 1:4 Stimmen unterlag ich Patrick schließlich, wodurch mir eine harterkämpfte Silbermedaille sicher war.

Gerade vor dem Hintergrund von Benjamins so unerwartetem Tod konnte ich meinen bisher größten Erfolg, einen Podestplatz bei der Staatsmeisterschaft erringen. Ein Wettkampftag zwischen tiefer Trauer und großartiger Leistung.