Die Europameisterschaft im MTBO fand von 20.-22.05. in Ingalina, Litauen, statt.

Begonnen wurde mit einem Sprintrennen am Freitag, 20.05. Ein stadtnaher Wald mit sehr vielen Wegen stellte das Hauptwettkampfgelände dar, wobei ein paar Posten auch im urbanen Gebiet anzufahren waren. Ich ging kein Risiko ein und navigierte mich sehr sicher durch das dichte Wegenetz. Somit konnte ich mit einem guten 12.Platz in die Meisterschaften starten. 

Am Samstag, den 21.05., fand die Langdistanz statt. Trotz schneller Beine war mein Kopf an diesem Tag nicht für Höchstleistungen zu haben und so machte ich einige Meter umsonst. Die wichtigsten Routenwahlen gelangen mir nicht und so verstrich wertvolle Zeit, während ich auf Umwegen durch den Wald düste. 

Das abschließende Rennen war der Mixed-Staffel-Bewerb. Ich war als Startfahrerin aufgestellt und  meine Staffelkollegen waren Tobias Breitschädel (Salzburg) auf Strecke 2 und Andreas Waldmann (Wien) auf der Schlussstrecke. Ich erwischte einen sehr guten Start und konnte mich erfolgreich und sehr sicher durch das Rennen navigieren. Ich übergab mit überschaubarem Rückstand auf die schnellsten Damen auf Position 6 und auch unserem zweiten Fahrer, Tobias, gelang ein sehr stabiles Rennen. Auf Platz 4 liegend übergab er an Andreas. Auch dieser konnte sicher in das Rennen starten. Nach kurzer Zeit gab der Sprecher plötzlich bekannt, dass die auf Platz 1 liegende litauische Staffel auf Grund eines falsch angefahrenen Postens auf Strecke 2 disqualifiziert wurde. Somit lagen wir auf Bronze-Kurs. Wir beobachteten am großen Bildschirm die GPS-Daten der Fahrer auf Strecke 3 und konnten sehen, wie der schwedische Fahrer Andreas immer näher kam. Es war richtig spannend und nervenaufreibend. Auf Grund eines Orientierungsfehlers des Skandinaviers war dieser plötzlich wieder auf Abstand und somit keine \“Gefahr\“ mehr. Kurz vor Ende des Rennens gab der Sprecher durch, dass auch das auf Platz 2 liegende Team der Finnen auf grund einer falsch genommenen Karte des 3.Fahrers disqualifiziert wurde. Somit rutschte meine Staffel auf Platz 2 vor. Es war eine gefühlte Ewigkeit, bis Andreas Waldmann endlich ins Ziel kam. Nach Kontrolle seiner gestempelten Posten wurde klar – die Sensation ist uns gelungen! Die Silbermedaille gehört uns! Was für ein Gefühl! Mit dem hat wirklich niemand gerechnet… 

Mit einem breiten Grinsen im Gesicht verbrachten wir den restlichen Tag damit, das Rennen revue passieren zu lassen… und genossen unseren Höhenflug. Für mich war es die erste Medaille bei einem internationalen Großevent! Dieser Tag wird sehr lange in Erinnerung bleiben! 

Aber nach dem Rennen ist bekanntlich vor dem Rennen und so laufen die Vorbereitungen für die Weltmeisterschaft im Juli. Diese findet von 14.-20.07. in Falun, Schweden, statt. 

Ich freu mich schon auf die nächste Herausforderung!