Vergangene Woche fand vom 21. bis 28.Mai die Orientierungslauf Europameisterschaft (EOC2016) in Jesenik (CZ) statt.

Es war meine erste EM in der Allgemeinen Klasse, da dieser Event nur alle zwei Jahre ausgetragen wird.
Die österreichische Delegation bestand aus 9 Athleten (davon 6 Herren) und 3 Betreuern. Als einer der Jüngsten im Team konnte ich mich über erstaunlich viele Einsätze freuen, da ich bei den Qualifikationsläufen meine Vielseitigkeit beweisen konnte. Mein Fokus lag jedoch auf den Sprint Disziplinen am Beginn dieser EM.
Mit 7 Wettkämpfen in 8 Tagen war diese Woche doch eine meiner härtesten in diesem Jahr!

Den Anfang machte mein Einsatz bei der Mixed-Sprintstaffel am Samstag den 21. Mai in der Altstadt von Bruntal. Als dritter Läufer konnte ich mein Team gut in den Top10 Rängen halten und mit geringem Rückstand auf die Schlussläuferin übergeben. Schlussendlich konnten wir uns über einen guten 9.Platz, welcher unsere Erwartungen erfüllte, freuen.

Bereits am nächsten Tag fand das erste Einzel-Rennen statt. Die Disziplinen Sprint, Mittel und Lang werden jeweils mit einem Quali/Finale Modus ausgetragen. Das bedeutet am Sonntagvormittag hatte ich die Sprint Qualifikation und die jeweils 17. Besten aus den drei Vorläufen kämpfen am Abend in der finalen Entscheidung um die EM Medaillen.
Mit einem 6. Platz in meinem Heat konnte ich mich sensationell für die A-Division qualifizieren und Belegte noch am selben Tag den 41. Platz im Finale! Leider werde ich auf meine ersten Weltcuppunkte noch etwas warten müssen, denn die werden unter den Top40 aufgeteilt.
Doch meine konstant guten Leistungen machen sich auch im Sprint World Ranking bemerkbar, denn mit meinem guten Ergebnis aus der Quali und dem Finale konnte ich mich erstmals mit dem 74. Rang in den Top100 festsetzen.(Stand: 30.05.2016)

Am Montag stand die Langdistanz Qualifikation am Programm. Die zwei Wettkämpfe vom Vortag machten sich aber in dem extrem steilen Gelände an der tschechisch-polnischen Grenze bemerkbar.
Die Streckendaten mit 10,3km mit 420 Höhenmetern, welche die Luftlinien-Berechnung ergibt, bedeuten im Orientierungslauf ca. 15,5km und knapp 700Hm auf der tatsächlichen Route! Ich konnte mich sehr erschöpft mit einer Zeit von 1h33min als 26. in meinem Heat ins Ziel kämpfen, was leider nicht fürs A-Finale am kommenden Tag reichte.

Aus Regenerationsgründen verzichtete ich am nächsten Tag auf meinem Startplatz im B-Finale und fokussierte mich auf die letzten drei Wettkämpfe.

Die Mitteldistanz Qualifikation am Donnerstag war leider von einigen kleinen Unsicherheiten überschattet und so reichte mein 24.Platz nicht für das A-Finale am Freitag.
Das GPS Tracking an diesem Tag zeigt, dass ich mit dem Training am richtigen Weg bin und es mir lediglich an Erfahrung und Technik fehlt.
( https://www.tulospalvelu.fi/gps/20160526MQC/?v=m3 )

Am kommenden Tag erreichte ich im Mitteldistanz B-Finale den guten 12.Platz.

Den Abschluss bot der Staffelbewerb am Samstag. Aufgrund von mangelnder Erfahrung wurde mir die zweite Teilstrecke im zweiten Team zugewiesen. Ich konnte mit einem stabilen Lauf mein Team vom 27. auf den 23.Platz nach vorne laufen. Mein Team wurde schlussendlich 23. von 43 Teams. Das erste Österreichische Team wurde in der Nationenwertung 6. und konnte sich so über einen Diplomplatz freuen- Herzliche Gratulation nochmals!

Fazit:
Es war für mich meine erste EM. Ich bin mit meinen Sprinteinsätzen sehr zufrieden und blicke motiviert nach vorne! Bei den Walddisziplinen (Mittel, Lang) fehlen mir noch die nötige Erfahrung und die wichtigen Trainingsjahre, um vorne an der Spitze mitmischen zu können- doch auch dort sehe ich Fortschritte.
Diese EM war hervorragend organisiert und medial aufbereitet. Gleich 4(!) Bewerbe wurden in Kooperation mit dem Tschechischen Fernsehen Live im TV und Internet übertragen.
Alle Infos, Fotos und Details zum Replay findet man auf der EOC Homepage:
http://www.eoc2016.cz/en/live?day=21

Nach diesem Saisonhöhepunkt geht es bei mir am kommenden Wochenende mit der Österreichischen Staatsmeisterschaft über die Langdistanz weiter.
Bis bald,
Matthias