Kärntens Aushängeschilder im Beachvolleyball Xandi Huber & Robin Seidl bestätigten beim CEV Challenger in Novi Sad (Serbien) ihre aktuelle Topform und beendeten das Turnier auf dem 5. Rang. Durch eine frühe Niederlage mussten sie sich bei tropischen Bedingungen im Loser-Pool bis ins Viertelfinale vorkämpfen. Dort war dann Endstation gegen die Deutschen Kacmarek/Schneider. Für Robin war das erste Challenger der Karriere ein sensationelles Erlebnis: „Wir waren kaputt von der Hitze. Aber in jedem Spiel haben wir noch einmal alles gegeben und alles mobilisiert was in uns gesteckt ist. So konnten wir über das Ziel der Top10-Platzierung hinausschießen! Jetzt müssen wir nur unsere Körper bis zum Grand Slam wieder fit bekommen!“

Das direkt an der Donau ausgetragene Turnier begann für die frischgebackenen Vizestaatsmeister aus Kärnten alles andere als nach Wunsch. Gleich in der ersten Begegnung zog sich Robin eine Zehenprellung zu und musste unter Schmerzen weiter spielen. Trotzdem konnten sie die Russen Alfimov/Korolev relativ klar mit 2:0 besiegen. In der zweiten Runde mussten Xandi & Robin dann bereits das ersten Mal den Center-Court als Verlierer verlassen. In der brütenden Mittagshitze scheiterten sie an Kacmarek/Schneider (GER) mit 0:2. Für Xandi, der ja vor dem Turnier schon einen Sieg, einen 5. Platz und einen 9. Platz bei Challengern vorzuweisen hatte, kam die Niederlage zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: „Die beiden Spiele haben extrem viel Kraft gekostet. Es war unglaublich heiß und die Luft stand am Center-Court. Ich hab noch nie so viele Medical Time-Outs erlebt wie bei diesem Turnier. Bei diesen Bedingungen nach zwei harten Spielen im Loserbracket weiterspielen zu müssen ist verdammt hart!“

Die Niederlage im zweiten Spiel machte auch den Sieg in Spiel eins wertlos, da das Turnier in einem 24er-Raster ausgetragen wurde. Bei diesem System muss man die ersten zwei Spiele gewinnen um eine Runde weiter zu kommen. Deshalb mussten Huber/Seidl im Loser-Pool wieder ganz hinten anfangen. Dort trafen sie noch am selben Tag auf die Vorjahressemifinalisten Yankov/Stoyanov aus Bulgarien. Das Spiel endete bereits nach 12 Minuten, da sich einer der Bulgaren beim Stand von 10:10 im ersten Satz verletzte und aufgeben musste. Am Samstag in der Früh fighteten die Kärntner dann gegen Holland um eine Top10-Platzierung. Das Spiel ging über die volle Distanz ehe Xandi & Robin den über zwei Meter großen niederländischen Leuchtturm van Laanen und seinen Partner Vismans nach 3 Sätzen niedergerungen hatten.

Nur etwas mehr wie eine Stunde nach dem harten Kampf standen die zwei jungen Kärntner schon wieder auf dem Court. Gegner im Spiel um Platz 7 waren die Finalisten vom Satellite in Kiev Babich/Ioyscher aus der Ukraine. Im besten Spiel des Turniers ließen die We Fly High – Beacher ihren Gegnern keine Chance und siegten mit 2:0 (21:18, 21:19). Nach einer kurzen Abkühlung in der Donau und einem schnellen Mittagessen ging es mit der nächsten Partie weiter. Der Erschöpfung nahe konnten sie sich abermals behaupten. Im Duell mit ihren Landsmännern Wutzl/Leeb behielten sie mit 2:0 die Oberhand und zogen so ins Viertelfinale ein. Xandi war von Robin’s Durchhaltevermögen begeistert: „Ich war schon total fertig. Dabei wird eigentlich immer Robin anserviert und zum Block springen muss er auch noch. Also, dass er das durchgehalten hat, hat mich sehr beeindruckt. Die halbe Nacht haben wir außerdem mit Mückenjagen verbracht und auf Grund der Hitze war der Schlaf auch keine wirkliche Erholung. Ich habe in der Nacht fast so viel geschwitzt, wie am Tag davor am Center-Court!“
Im Viertelfinale kam es dann zum zweiten Aufeinandertreffen mit den Deutschen Kacmarek/Schneider. Wieder hatten Xandi Huber & Robin Seidl das Nachsehen. Sie konnten in den entscheidenden Phasen einfach nicht mehr nachlegen und wurden den Gegnern nur einmal im zweiten Satz kurz gefährlich. Vor allem Robin musste den Anstrengungen Tribut zollen: „Ich war am Ende. Phasenweise waren wir die stärkere Mannschaft, aber dazwischen hatten wir immer wieder Fehlerserien. Die Konzentration hat einfach gefehlt. Der Wille war da. Mehr haben wir nicht aus uns herausholen können. Ich bin irgendwie froh, dass wir jetzt nach Hause können und nicht noch eine Nacht in unserem Horrorzimmer verbringen müssen. Ich hab über 20 Gelsenstiche am ganzen Körper verteilt! Ich hätte Xandi zwar gerne den Semifinaleinzug zum Geburtstag geschenkt. Aber ich glaube er freut sich über den 5. Platz fast genauso!“

Für Xandi war es trotz der Strapazen die optimale Vorbereitung für die Qualifikation beim Grand Slam in Klagenfurt nächste Woche: „Wir denken an nichts anderes mehr. Wir sind super drauf, hatten hier in Novi Sad 7 Spiele auf hohem Niveau. Besser kann man sich nicht vorbereiten. Blöd nur, dass sich Robin gleich zu Beginn an der Zehe verletzt hat. Das hat sich durch die vielen Spiele natürlich verschlimmert. Noch dazu hatte er in den letzten zwei Spielen starke Ellbogenschmerzen. Das ist aber nur eine Überbelastung denke ich. Die Zehe wird er so bald wie möglich röntgen lassen und wenn es nichts Gravierendes ist kann ich meinen Geburtstag voll und ganz genießen. Wichtig ist, dass wir beide bis Mittwoch die Akkus wieder voll aufladen um dann wieder hundert Prozent geben zu können!“

Über den Autor
Alexander Huber

Verein: ABC Wörthersee
Sportart: Beachvolleyball
Geburtstag: 25.07.1985

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