Das Schachjahr 2021 startete wie das Schachjahr 2020 endete; mit Corona und im Lockdown. Ich startete mit einer Elozahl von 2400 und werde auch mit 1.Juli mit 2400 in der Elorangliste, ein paar Punkte unter meiner persönlichen Bestleistung, an der 25.Stelle Österreichs stehen, und natürlich versuchen wieder in die Top 10 zu gelangen.

Auf der Schachbühne hat sich deshalb nicht allzu viel getan. Zwar wurden die Österreichischen Bundesligen unter enormen Vorkehrungen in Graz an zwei Wochenenden mit reduzierter Mannschaftsanzahl durchgeführt. Jedoch war mein Team, aufgrund von Personalproblemen wegen des Lockdowns, nicht am Start, wie auch andere Topfavoriten. Deutschland verzichtete komplett auf die Bundesliga, womit die Saison also vermutlich 2019-2022 durchgeführt wird. Ob es Pläne wie im Vorjahr gibt, ein Meisterschaftsturnier im September durchzuführen ist noch nicht bekannt.

So blieb als einzige Spielstätte das Internet übrig. Mit meinem deutschen Team, der SG Solingen, konnte ich an der Turnierserie Quarantäneliga teilnehmen. Im Blitzschach konkurrieren die besten Teams der Welt wöchentlich um eine virtuelle Meisterschaft. Wir konnten uns immer stabil zwischen Liga 3 und Liga 5 halten, nachdem wir im Herbst eher unglücklich aus Liga 1 abgestiegen sind.

Die Sommersaison startete nach dem lange Lockdown mit dem internationalen St.Veit Open in dem heuer die Kärntner Landesmeisterschaft inkludiert wurde. Mit einem eigenen Sicherheitskonzept, 3G und diesmal ohne verpflichtenden MNS während der gesamte Partie.  Ich startete als Nummer 4 gesetzt und als Kärntner Nummer 1 mit dementsprechend hohen Erwartungen, das heißt mein Ziel war ein Platz unter den ersten 3 und zusätzlich natürlich der Kärntner Landesmeistertitel. Nach einem verhältnismäßig eher unterdurchschnittlichen Start mit 2/3, konnte ich aus den restlichen 6 Runden, beachtliche 4,5 Punkte gegen Teils stärkere Gegner erzielen. Im Endeffekt hieß dies dann Endrang 8 und gleichzeitig Kärntner Landesmeister. Mit einer Eloperformance von 2325 und einem Eloverlust von 4 Punkten war es ein Turnier im Rahmen der Erwartungen. Das Hauptziel, der Kärntner Landesmeistertitel, wurde trotz der stark spielenden Konkurrenz souverän erreicht. Aufgrund der Pause von November weg und den ungewöhnlichen Bedingungen unter denen dieses Turnier stattfand, brauchte ich erst ein paar Runden um mich warm spielen zu können. Trotzdem blieb ich das ganze Turnier über ungeschlagen, was für meine mittlerweile vorhandene Routine spricht.

 Mitte August  fand in Italien in Spilimbergo das jährliche Open statt. Es war mein erstes Turnier im Ausland seit Ausbruch der Pandemie. Auch heuer wieder sehr stark besetzt startete ich auf Rang 25 in das Turnier. Mit 2,5/3 erwischte ich einen vergleichsmäßig guten Start. In Runde 4 wurde ich dann gegen einen der Topfavoriten des Turniers gelost. In einer sehr ausgeglichen Partie in der ich immer unter Druck stand, verpasste ich leider den richtigen Moment um in ein Remis-Endspiel abzuwickeln. Aufgrund dieser Niederlage fand ich dann leider nicht wieder vollends zurück in das Turnier. Zwar verlor ich keine weitere Partie, jedoch konnte ich auch nur mehr eine gewinnen. Dies bedeutete einen Endstand von 5,5/9 Punkte und Endrang 26. Somit blieb ich auch hier im Rahmen meiner Erwartungen. Auch wenn es nicht optimal gelaufen ist, so war es doch wieder ein Schritt in Richtung Normalität und einen gute Abwechslung zu Training und Turnieren in Österreich.

 Aufgrund der Meisterschaftsabsagen im Frühling wurde die Saison der Deutschen Schachbundesliga ausgedehnt auf 2019-2021. Diese wurde Anfang August beendet und mein Verein der Sg. Solingen konnte souverän den Klassenerhalt sichern.

 Mit Oktober starteten dann auch schon wieder die üblichen Meisterschaftsrunden. Kärntnerliga, Steirische Landesliga, Wiener Betriebsliga, 1. Bundesliga. Das erste Wochenende der 1. Bundesliga ging mit 4 Runden Anfang November in Graz über die Bühne. Ich konnte auf Brett 4 und 5 insgesamt 2 Punkte aus 4 Partien erreich und wieder deutlich Elo gewinnen, aufgrund sehr starker Gegner. Mein Team der SC MPÖ Maria Saal erreichte 3 Siege und eine Niederlage und liegt somit noch gut im Rennen um den Meistertitel