Das Schachjahr startete wieder standesgemäß pünktlich am 01.Jänner.2020 mit der neuesten Fide Rangliste (ELO Liste).

Meine Elozahl betrug in der „Jännerliste“ 2414 Elo, knapp 20 Elo unter meinem Toprating.  Nach meinem Abfall auf knapp 2400 Elo konnte ich wieder Boden gut machen durch starke Leistungen Ende des Jahres bei der 1. Bundesliga Schachlich gesehen fanden in so gut wie allen nationalen Vereinsmeisterschaften die letzten Runden der laufenden Meisterschaft statt, diesmal leider etwas früher als in den letzen Jahren aufgrund der derzeitigen Lage in Österreich.

In der 1.Bundesliga, der obersten Spielklasse Österreichs, erreichte mein Verein, der SC MPÖ Maria Saal, den hervorragenden 2. Platz. Die Saison wurde vorzeitig beendet und so blieb leider der Showdown am letzten Wochenende im indirekten Duell gegen Jenbach aus und uns die Chance verwehrt die punktegleichen Kontrahenten noch einzuholen. Persönlich erreichte ich insgesamt 4,5 Punkte aus 7 Partien mit einer Eloperformance von 2495, was einem Ergebnis sehr nahe dem eines Großmeisters entspricht.

Weiters hatte ich diese Saison noch Engagements in der Steirischen Landesliga auf Brett 1 bei Bärnbach (4,5/7; 2458), auch hier erreichten wir aufgrund des Abbruchs nur den Zweiten Platz und hier musste wir sogar auf das direkte Duell in der Vorschlussrunde gegen Leoben um den Aufstieg verzichten. Außerdem bei Sg Verbund/ Vhp-OMV in der Wiener Betriebsliga (5,5/9; 2403), abwechselnd auf Brett 1 und Brett 2, wo wir leider nur den enttäuschenden 5.Platz erreichten.

Insgesamt konnte ich mit der Saison sehr zufrieden sein, da ich auch konstant über die ganze Saison gegen Gegner auf Großmeisterniveau spielte und regelmäßig eine gute Performance spielte.

Mitte Februar spielte ich noch beim Internationalen Open in Graz, bei dem gleichzeitig die Österreichische Meisterschaft ausgetragen wurde. Leider konnte ich mich hier nie wirklich zur Spitze durchsetzen und landete nur im vorderen Mittelfeld. Leider wurde aber auch wieder das Offene Format für eine Österreichische Meisterschaft gewählt, das für ein 1 vs 1 Szenario wie es im halt eben so ist mehr als ungeeignet ist, da es überhaupt nicht garantiert vor anderen Österreichern zu landen, obwohl man ein besseres Turnier hatte. Hoffentlich lässt sich der Österreichische Schachbund dieses Format nochmals überdenken und kehrt nach über 10 jährigem Abwärtstrend wieder zu Formaten zurück, die nicht nur die Organisatoren bereichert, sondern auch Spannung auf die eigentlich Österreichische Meisterschaft zurückbringt.

Idealbeispiel war die Vor- bzw. Zwischenrunden der 1. Österreichischen Internetmeisterschaft, die sehr kurzfristig und aus Not heraus geschaffen wurde. Mit über 500 Teilnahme ein riesen Erfolg, der auch 5 unterschiedliche Gewinner hervorbrachte, was natürlich viel Spannung und interessante Partien hervorbrachte. Ich selbst konnte mich in der 1. Vorrunde gegen über 200 Spieler durchsetzen und gewann mit 8/9 Punkten, wobei ich sogar Österreichs Nummer 1 schlagen konnte.

Finale soll im September im Rahmen der 100 Jahr Feier des ÖSB stattfinden.

Am 02.Juli fand dann auch noch die Österreichische Bundesländer Mannschaftsmeisterschaft online statt. Ich spielte für das Team Kärnten auch Brett 2 und konnte mit meinem Brettsieg insgesamt dem Team zum Zweiten Platz helfen. Dies war die beste Leistung eines Kärntner Teams seit langer Zeit.

Alles in allem war dies wieder eine erfolgreiche Saison, sowohl für mich, als auch für meinen Verein, den SC MPÖ Maria Saal.

Die Sommersaison startete, wie jedes Jahr üblich und heuer doch mit einem besonderen Twist, in der ersten Ferienwoche, mit dem internationalen St.Veit Open. Denn das internationale St.Veit Open 2020 war, aufgrund der Corona-Pandemie, eines der ersten Turniere weltweit, welches wieder vor Ort also OTB (over the board) ausgetragen wurde. Mit einem eigenen Sicherheitskonzept und verpflichtenden MNS während der gesamte Partie.  Ich startete als Nummer 4 gesetzt mit dementsprechend hohen Erwartungen, das heißt mein Ziel war ein Platz unter den ersten 3. Nach einem verhältnismäßig eher unterdurchschnittlichen Start mit 2/3, konnte ich aus den restlichen 5 Runden, 3,5 Punkte erzielen und hatte somit die Chance wie im Vorjahr mit einem Sieg in der Schlussrunde eine Top 5 Platzierung zu erreichen. Um diesen Sieg zu erringen musste ich somit volles Risiko eingehen. Dies wurde leider nicht belohnt und somit blieb schlussendlich nur der enttäuschende 18. Endrang übrig. Mit einer Eloperformance von ca 2270 und einem Eloverlust von 14 Punkten war es eines meiner schlechtesten Turniere in den letzten fünf Jahren.

Aufgrund der langen Pause von Februar weg und den ungewöhnlichen Bedingungen unter denen dieses Turnier stattfand, konnte ich mich nie wirklich „warm spielen“ und mein volles Potenzial ausschöpfen.

Ende August fand die erste Online Olympiade statt. Zu diesem Zeitpunkt hätte eigentlich die Schach Olympiade in Moskau stattfinden sollen. Diese wurde jedoch auf nächstes Jahr aus Sicherheitsgründen verschoben. Dadurch entstand eben dieses Novum einer Online Olympiade. Mit 163 Nationen aufgeteilt in 5 Divisions war es das größte länderübgreifende Online Turnier aller Zeiten. Ich wurde aufgrund einiger Ausfälle für das Österreichische Nationalteam auf Brett 1 eingesetzt. Wir starteten in der zweiten Division und hätten uns mit einem Top 3 Platz für die Top Division qualifizieren können. Ein Team bestand immer aus 2 Herrenbrettern + 1 U20 Bursche und 2 Frauenbrettern + 1 U20 Mädchen. Aufgrund der oben genannten Ausfälle konnten wir nicht mir voller Besetzung an einigen Brettern antreten und somit blieb uns auch eine Qualifikation für die Top Division verwehrt. Ich selbst konnte auf Brett 1 nicht mit meinen Gegnern aus der Weltspitze mithalten und musste mich mit 0,5 Punkten aus 6 Partien begnügen. Nichtsdestotrotz war es eine besondere Erfahrung wieder für Österreich bei einem Top Event mitspielen zu können.

Aufgrund der Meisterschaftsabsagen im Frühling wurde die Saison der Deutschen Schachbundesliga ausgedehnt auf 2019-2021. Um aber dennoch einen Meister für 2020 zu ermitteln fand Mitte September ein Meisterschaftsturnier in Form eines Rundenturnieres in Karlsruhe statt. Ich selbst wurde erstmal von meinem Team der Sg Solingen in die erste Mannschaft berufen und hatte so die Möglichkeit meine ersten Partien der stärksten Schachliga der Welt zu spielen. Aufgrund einiger Ausfälle waren wir sehr ersatzgeschwächte und unser Ziel war Platz 3, da zwei sehr starke Teams vertreten waren. Leider starteten wir schon sehr schlecht mit einer Niederlage gegen einen direkten Konkurrenten um Platz 3 ins Turnier und konnte uns aber bis zur letzten Runde noch halte. Hätten wir diese gegen einen weiteren direkten Konkurrenten gewinnen können, dann wäre wir Dritter geworden. Jedoch ging auch dieser Wettkampf verloren und wir mussten uns mit dem 5.Platz zufrieden geben. Ich selbst konnte 1,5 Punkte aus meinen 3 Partien erreichen und erzielte eine Eloperformance von ca 2400 Elo.

Mit Oktober starteten dann auch schon wieder die üblichen Meisterschaftsrunden. Kärntnerliga, Steirische Landesliga, Wiener Betriebsliga, 1. Bundesliga und auch in Deutschland. Jedoch wurden diese mit November wieder ausgesetzt und wir hoffen im Jänner dann wieder mit der ersten Bundesliga und dem SC MPÖ Maria Saal in die Saison starten zu können.

Über den Autor
Georg Halvax

Verein: SC MPÖ Maria Saal
Sportart: Schach
Geburtstag: 19.01.1993

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